Stress durch Insekten?

Hornissen, Wespen und Co.
Generell: Ruhe bewahren! Keine Panik! Überlegt handeln!!!

WICHTIG: Wespen- oder Hornissennester entferne ich NICHT!

Holen Sie sich Hilfe von Ihrem Landkreis:

Landratsamt BB: https://www.lrabb.de/site/LRA-BB-2018/get/params_E1036744549/10712712/2021_08_Merkblatt%20Hornissen%20und%20Wespen.pdf

Landratsamt Enzkreis: https://www.enzkreis.de/Unsere-Leistungen/Dienstleistungen/Hornissen.php?object=tx,3397.2.1&ModID=10&FID=2032.204.1samt

Landratsamt Calw: Frau Kati Sevke-Masur, Landwirtschaft und Naturschutz, Vogteistraße 42-46, 75365 Calw
Telefon: 07051 160 848, E-Mail: Kati.Sevke-Masur@kreis-calw.de


Meine Erfahrungen mit Hornissen-Völkern der Europäischen Hornisse

Oben bin ich im Januar 2023 mit einem verlassenen Hornissen-Nest der Europäischen Hornisse zu sehen. Es ist ein perfekter Papierleichtbau mit Belüftungsöffnungen – genau betrachtet ein Wunderwerk. Es entwickelte sich von Sommer bis Herbst 2022 am Münklinger Bienenhaus.

Und am Bienenstand war ein weiteres Hornissennest, von außen aber nicht sichtbar, es war in einen hohlen Baum verbaut.

Ich war dort häufig in der Nähe mit ohne Imker-Schleier zugange und wurde nicht ein einziges Mal von einer Hornisse attackiert.

Mutig und verschleiert näherte ich mich sogar bis auf einen Meter heran und habe in Richtung Hornissennest mit normaler Sprechlautstärke gesprochen und sogar gesungen. Ich wurde von Wächtern beobachtet und ihre Blickrichtung folgte meinen Bewegungen, aber es kam nicht ein einziges Mal zu einem Angriff.

Hornissen sind auch „Fleischfresser“ und sie bedienten sich natürlich auch an meinen Honigbienen. Sie fangen sie an den Einfluglöchern ab, packen sie und beide gehen zu Boden. Dort trennt die Hornisse den Hinterleib mit Verdauungstrakt und Stechorgan vom Rumpf der Biene ab. Sie haben sie es auf das eiweißhaltige Bruststück mit dem kräftigen Flugmuskeln abgesehen. Mit der Beute fliegen sie dann zu ihrem Hornissen-Bau um ihre Brut damit zu versorgen.

  • (siehe Video aus dem Herbst 2022, Hornisse schnappt sich eine Biene vor dem Einflugloch des Bienenbaus)

Als Imker beobachtet man das natürlich mit sehr bitterer Miene, aber Honigbienen-Tierhaltung ist Massentierhaltung und nachrangig zu der Nahrungsbeschaffung der vom Aussterben bedrohten europäischen Hornissen. Man lässt der Natur ihren Lauf.

Die Europäische Hornisse ist in ihrem Bestand in Deutschland bedroht und steht auf der roten Artenliste.
Wegen des weit verbreiteten Irrglaubens, nur wenige Stiche der Europäischen Hornisse würden bereits zum Tod bei Menschen führen, besitzen Hornissen bis heute, zu Unrecht einen schlechten Ruf und wurde regional bis zum Erlöschen verfolgt.

Wenn man doch mal gestochen werden sollte: Das Hornissen-Gift ist weniger toxisch als das Gift von Honigbienen oder Wespen. Allerdings kann der Stich schmerzhafter ausfallen, da das Gift der Europäischen Hornisse die Komponente Acetylcholin enthält und der Stachel bis zu 6 mm lang werden kann und sie es tief unter die Haut einspritzen kann..

Invasion einer nicht einheimischen, der Asiatischen Hornisse

Aktuell gibt es eine von Frankreich kommende Invasion der „Asiatischen Hornisse“, aktuell wurde sie aber in unserem und in den umliegenden Landkreisen noch nicht gesichtet.

Siehe dazu: https://www.youtube.com/watch?v=z1le0nM3oPQ

Die Asiatische Hornisse ist nicht geschützt und richtet durch Ihre physische Überlegenheit und Artverhalten Schaden in unserer heimischen Insekten-Welt an.

Die aktuelle Verhaltensempfehlung im Umgang mit der Asiatischen Hornisse:

Fachleuten müssen direkt die Nester finden und auf fachmännische Weise komplett die gesamte Population abtöten.

Klingt jetzt irgendwie erstmal „rassistisch“, denn z.B. Narzissen und Tulpen sind ebenso nicht einheimisch, denn sie stammen ursprünglich aus dem Nahen Osten und sind vor 350 Jahren mit den Anfängen der Globalisierung nach Europa gekommen.

Mit der Frage, was Menschen als „heimisch“ und nicht „heimisch“ erachten und wie sie dazwischen eine Grenze ziehen, drüber lässt sich gut debattieren.

Die Asiatische Hornisse wurde aus Ostasien vor wenigen Jahren durch Menschen betriebenen Handelsverkehr nach Süd-Europa eingeschleppt. Durch die milder werdenden Winter hat sie in unseren Breiten über die kalte Jahreszeit hinweg dazu jetzt noch bessere Überlebenschancen.
Die von ihr heimgesuchten Imker erleben die Asiatische Hornisse als „Rudel-Jäger“, sie dringen als Trupp in Bienenvölker ein und metzeln in kurzer Zeit alle Bienen dahin bis das ganze Bienenvolk zusammenbricht.

Falls man von dieser Art gestochen werden sollte, gilt das gleiche wie bei der Europäischen Hornisse. Schmerzhaft bestimmt, aber Giftigkeit ist geringer als bei Honigbienen und Wespen.   

Hier wird nochmal gut und verständlich der Unterschied zwischen Asiatischer und Europäischer erklärt:

https://baden-wuerttemberg.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/hautfluegler/artenportr%C3%A4ts/17059.html

Generell: Ruhe bewahren!