Ich bin in Stuttgart geboren und aufgewachsen. Als „Stadtkind“ hatte ich von klein auf
Haustiere, Interesse an der örtlichen Jugendfarm und der Wilhelma. Meine Eltern hatten einen Garten am Waldheim Bergheide, in Hanglage zwischen Robert-Bosch-Krankenhaus und Pragsattel, terrassiert mit alten Natursteinmauern, Baumwiese, Hecken und einem mir überlassenen „Kinderbeet“. Vögel, Eidechsen, Schlangen und Glühwürmchen waren dort ansässig.
Im Zuge einer Flurbereinigung zur Bundesgartenschau 1977 verschwand der Garten und es
wurden dort Wein-Monokulturen angelegt. Mit kindlichen 10 Jahren sah ich zu wie die
Baggerraupen die Bäume umwarfen und der Garten verschwand. Gefühlt erlebte ich es wie
meine „persönliche Vertreibung aus dem Paradies“.
Im Juli 1979 machten meine Eltern mit mir Urlaub an der Westküste der Bretagne, wo zuvor
im März 1978 der Supertanker Amoco Cadiz havarierte und seine ganze Ladung Rohöl ins
Meer verlor. Im Sommer ́79 halfen immer noch Touristen die Felsen abzuschrubben und mit
Schaufeln das verklumpte Öl vom Strand zu entfernen.
Diese Erlebnisse meiner Kindheit prägten zeitlebens mein Verhältnis Mensch/Natur.
Heutzutage wird der Garten am Wohnhaus als „Naturgarten“ gehalten. Es fällt mir schwer an
was herum zu schneiden, lasse ihn „gepflegt ungepflegt“, zugunsten Insekten, Vögeln… mit
Naturteich und einer dichten Efeu-Fassade am Wohnhaus. Einen großspurigen Lebensstil
brauche ich nicht, Ressourcen-Schonung habe ich mühelos verinnerlicht.
Auch in meiner selbständigen Tätigkeit mit einem Produktionsbetrieb ist mir die Einhaltung der Norm DIN ISO 14001 Umweltmanagement ein wichtiger und fester Bestandteil des Wirtschaftens.
2015 bekam ich eine Infoschrift zum Thema Insektensterben und Bienenhaltung vom Land
Baden-Württemberg in die Hände. Angeregt und im Austausch mit meiner Nachbarin Marina
meldeten wir uns 2016 zu einem Imker-Anfängerkurs in Weil der Stadt bei Frau Sabine
Holmgeirsson in der Heckengäu-Imkerei www.holmiland.de an und seither bin ich der
Faszination Bienenhaltung erlegen.
Mein Anspruch ist nicht die Gewinnmaximierung, sondern nachhaltiges Wirtschaften mit
einem ganzheitlichen Blick auf die Umwelt und einer respektvollen Haltung gegenüber den
Bedürfnissen der Bienen.
Faszination Bienenhaltung: Viel zum Lernen, viel Freude, viel Arbeit