Bienenwachs ist ein Stoffwechselprodukt, welches die Honigbiene mit körpereigenen Drüsen erzeugt. In kleinen Wachsschuppen „schwitzen“ sie es aus und bauen damit ihre Waben. Im Bau-Kollektiv entsteht dabei ein architektonisches Wunderwerk.
Mit geringstem Materialaufwand wird höchste Stabilität erzeugt. Eine Wabe mit 100 Gramm Bienenwachs kann bis zu vier Kilogramm Honig aufnehmen!
Beim Einschmelzen von alten Waben, wird das Wachs vom Imker gewonnen, geklärt und dann mit Baumwolldocht zu Kerzen gegossen oder gezogen.
Bis ca. 1820 waren ausschließlich Bienenwachskerzen in Verwendung. Dann wurde es durch die sich entwickelnde industrielle Fettchemie, mit aus Pflanzen- und Tierfetten gewonnenen Stearin, verdrängt. Ab 1850 kam noch das Paraffin hinzu, welches ein Nebenprodukt der Erdölverarbeitung ist.
Industriell hergestellte Kerzen bestehen gegenwärtig aus etwa zwei Dritteln Paraffin und einem Drittel Stearin, dazu Härtungszusätzen, Alkohole, Aceton und Farbpigmente.
In der Lebensmittelindustrie spielt Bienenwachs eine nur kleine Rolle, z.B. als Trennmittel von Fruchtgummi. Der Lebensmittelzusatzstoff „Bienenwachs“ trägt die Bezeichnung E 901.
Die aus 100% Bienenwachs hergestellten Kerzen riechen aromatisch angenehm und sind ein wertiger, CO2-neutraler und ressourcen-schonender Ersatz zu den Industriekerzen der Fettchemie und Erdölraffinerie.
Tipp: Bienenwachs ist ein Naturprodukt, bei Temperaturschwankungen kann es im Laufe der Zeit leicht oxidieren und hell anlaufen, was als Qualitätsmerkmal reinen Bienenwachses anzusehen ist. Hier kann man die Kerze unter laufend warmen Wasser leicht abreiben und schon ist die Oberfläche der Kerze wieder makellos.